Was ist Psychotherapie?

Psychotherapie ist Bewältigung unverarbeiteter primärer Belastungen (toxischer Stress), Stärkung der Persönlichkeitsentwicklung (Selbstwert, Beziehungen, Kommunikationsstil) und Abbau gesundheitlicher Beeinträchtigungen. Dazu gehört das professionelle Gespräch, eine systematische Analyse, ein darauf aufbauender Therapieplan und nicht zuletzt die Anwendung unterstützender Methoden zur Bewältigung der Belastungen. Die Basis ist die aufrichtige wertschätzende Kommunikation.

Hinsichtlich der Belastungen unterscheidet man 1. Biographisch langfristig wirksame Verletzungen des Selbstwerts oder traumatische Erfahrungen, 2. länger dauernde berufliche und private Belastungen, und 3. akute Belastungen (z.B. Trennung, Verluste, Kündigung). Diese können sich aufsummieren bis zur Erschöpfung persönlicher Ressourcen und dem Auftreten gesundheitlicher Beeinträchtigungen (Depression, Angst, Zwänge, Schmerzen) oder zu einer Orientierungs- und Entwicklungskrise führen.
Eine nachhaltige Therapie dauert in der Regel zwischen 6-12, maximal 24 Monate. Sie bezieht alle genannten Belastungen bei Bedarf mit ein und bietet konkrete Unterstützung.

Das ideale Ergebnis: das Befinden verbessert sich, Symptome verschwinden, Beziehungen werden befriedigender, das Selbstvertrauen steigt. Das bescheidenere Ergebnis: Verschlechterungen können verhindert werden, Lebensqualität kann stabilisiert oder verbessert werden und die Abhängigkeit von somatischer Behandlung (Medikamente, Krankenhausaufenthalte) verringert sich.

Vereinbaren Sie einen unverbindlichen Termin und entscheiden Sie nach dem Eindruck des Erstgesprächs. Ihr Therapeut ist ein Profi in Kommunikation: Also muten Sie ihm/ihr größtmögliche Offenheit zu.

Konzept und Arbeitsweise

Integrativ-schulenübergreifend: psychoanalytische, systemische, verhaltenstherapeutische und humanistische Arbeitsweisen gehören zum Nutzen des Patienten zusammen!

Im Erstgespräch und in der Anfangsphase (5 diagnostische Sitzungen) wird ein zusammenhängendes Verständnis entwickelt: Was sind die wichtigsten Belastungen? Welche Muster zur Bewältigung (persönliche Stile) haben sich ausgeprägt? Welche Stressfaktoren und gesundheitliche Störungen stehen aktuell im Vordergrund? Welches Vorgehen und welcher Rahmen erscheinen für die therapeutische Arbeit sinnvoll?

Die Therapie verläuft in der Regel in 3 Phasen: 1. Verstehen: Verständnis aufbauen für Zusammenhänge zwischen Symptom, Belastungen und Bewältigungsstilen/Lebensführung. 2. Bewältigung und Transformation zentraler Belastungen und Emotionen -ggf. auch intensiv in halb- bis ganztägigen Blöcken- mit Imaginationsarbeit unter Entspannung, die die Ursache für die aktuellen Beeinträchtigungen darstellen. 3. Begleitung bei der Umsetzung der Erfahrungen und Erkenntnisse in den Alltag (Transfer).

Symptome oder wiederkehrende Konflikte werden zwar oft als STÖRUNG erlebt, haben aber immer eine produktive FUNKTION: eine Schutzfunktion (vor Wiederholung von Ohnmachtserfahrungen) und eine bedürfnisbefriedigende Funktion (Selbstheilung). Krankheit oder Krise ermöglicht forcierte Selbstheilung und Selbstermächtigung (Wachstum, Entwicklung).

Eine besondere Rolle kann die Intensivarbeit mit toxischen Schlüsselerfahrungen im Block einnehmen: hier geht es um die körpersensible und imaginative Arbeit an langjährigen Schlüsselerfahrungen unabhängig von der verstrichenen Zeit. Entspannung, Imagination und gebündelte Aufmerksamkeit -zeitlich im Block auf einer Entspannungsliege- kann völlig neue Bewältigungs- und Wachstumserfahrungen hervorbringen. Schon die reine Aktivierung bringt wie in der psychoanalytischen Arbeit eine bewußtere Identität hervor: „Ich bin der ich bin. Ich habe wieder mehr Zugang zu teils vergessenen Kraftquellen und ich kann aus diesen schöpfen. Ich bin unabhängiger und habe eine eigene Stimme.“

Nach oben scrollen